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Mittwoch
06.06.2007

Der Vorstoss ins Fernsehgeschäft beschert der Swisscom noch geraume Zeit grössere Verluste. Bluewin TV werde in den nächsten zwei Jahren sicher keine schwarzen Zahlen schreiben, verkündete der Swisscom-Festnetzchef, Ueli Dietiker, in einem Interview mit der «HandelsZeitung». Um den mittelfristig angepeilten Umsatz in dreistelliger Millionenhöhe zu erreichen, «benötigen wir 200 000 bis 250 000 Kundinnen und Kunden. Mit den heutigen Zahlen gerechnet würden wir circa Ende 2009 diese Grössenordnung erreichen», zitiert die «HandelsZeitung» Dietiker in der Mittwoch-Ausgabe.

Die höchste Hürde seien die Installationskosten von durchschnittlich 1400 Franken pro TV-Kunde. Diese verhinderten auch eine aggressive Werbekampagne für das im letzten November gestartete Bluewin TV. «Bevor wir nochmals Vollgas geben, wollen wir unsere Kosten optimieren», sagte Dietiker. Das Ziel sind laut Swisscom-Chef Carsten Schloter 500 Franken pro TV-Kunde. Derzeit sei das Fernsehen bei 30 000 bis 40 000 Haushalten installiert. Pro Woche kämen 1000 bis 2000 Haushalte hinzu, erklärte Dietiker weiter.

Obwohl das Monopol der Swisscom auf der letzten Meile der Kupferleitungen von der Telefonzentrale bis zum Hausanschluss Anfang April gefallen ist, wird es noch lange dauern, bis eigene Angebote von Swisscom-Konkurrenten auf dem Markt sind. Breitere Angebote erwarte er erst gegen Ende 2008, sagte Dietiker. Flächendeckende Angebote werde es bei der vollständigen Entbündelung so oder so nicht geben, so der Swisscom-Festnetzchef im Interview. «Alle werden Rosinen picken und sich auf die lukrativen Zentren konzentrieren». Mit sieben Konkurrenten habe die Swisscom bereits Verträge abgeschlossen.