Content:

Samstag
03.01.2009

Zum Jahreswechsel hat der Schweizer Vergleichsdienst Comparis ein weiteres Mal auf das grosse Sparpotenzial im Mobilfunkverkehr hingewiesen. 54 Prozent der Handykunden «denken nicht daran, ihrem Mobilfunkanbieter Adieu zu sagen und zu einem günstigeren Konkurrenten zu wechseln, der ihre Bedürfnisse ebenso gut befriedigt», schreibt Comparis am Freitag und stützt sich dabei auf eine Umfrage bei 6400 Handynutzern. Diese für unser Land typische Kundentreue habe «etwas Irrationales», schreibt Comparis dazu. Schweizweit liege im Mobilfunkverkehr nämlich ein Sparpotenzial von über zwei Milliarden Franken brach.

Von den 6400 befragten Handynutzern zeigten sich gerade mal 15 Prozent bereit, dem angestammten Provider den Rücken zu kehren. 54 Prozent der Befragten dagegen wollten davon nichts wissen. «Die `Sesshaftigkeit` der Handybesitzer ist mit ein Grund für die vergleichsweise hohen Handytarife in der Schweiz», ist Ralf Beyeler, Telecom-Experte bei Comparis überzeugt.

Aus der Umfrage ergibt sich, dass die Handynutzer mit der Dienstleistungsqualität ihres Providers insgesamt zufrieden sind. Der Grossverteiler Migros, der das Mobilfunknetz von Swisscom nutzt, konnte in punkto Kundenzufriedenheit den letztjährigen Spitzenplatz behalten. Beeindruckend ist die Performance des Providers Lebara, der sich in sämtlichen Beurteilungskategorien die Note «gut» bis «sehr gut» verdiente. Lebara nutzt das Mobilfunknetz von Sunrise. Swisscom glänzte in Sachen Netzabdeckung und Gesprächsqualität, wird von den meisten Kunden aber (zu Recht) als eher teurer Anbieter taxiert. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich Sunrise und Orange, die mit der Gesamtnote 4,7 bzw. 4,6 die Rangierung vom vergangenen Jahr behaupten.

Einen Rückschlag in Sachen Kompetenz und Freundlichkeit der Hotline musste Tele 2 hinnehmen, nicht zu reden vom vernichtenden Urteil der Umfrageteilnehmer über die Qualität des Kundendienstes beim Kabelnetzprovider Cablecom. Mit der miserablen Beurteilung der Hotline von Cablecom haben die Befragten wohl weniger ein differenziertes Urteil über die Dienstleistungsqualität im Bereich Mobilfunk gefällt, sondern ein Pauschalurteil über die sattsam bekannten Schwierigkeiten beim Cablecom-Kundendienst.