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Sonntag
29.04.2007

Zu den Wahlen in die eidgenössischen Räte im Herbst 2007 rüsten die Parteien wacker auf; vor allem auch im Internet soll eine neue Wahlkampffront eröffnet werden. Die CVP lanciert einen Online-Wahlwettbewerb, die Grünen setzen einen Weblog und ein Diskussionsforum ein. Über letzteres verfügt die SVP schon länger; neu bietet sie eine Online-Community und einen Chat an. Der Wahlkampf im Internet boomt. «Wir haben den Anspruch, führende Internetpartei zu sein», sagt SP-Sprecher und -Webverantwortlicher Nicolas Galladé. Auf ihrer neuen Webseite bietet die Partei unter anderem gleich zwei Weblogs an - vorerst nur bis zu den Wahlen im Herbst.

Auch die SVP steht nicht abseits. In ihrem Diskussionsforum verzeichnet die Partei laut Sprecher Roman Jäggi 250 Einträge pro Tag. Die neue Online-Community, der Chat und eine Webseite, die am Freitag eigens für den Wahlkampf lanciert werden, sollen noch mehr Interessierte ins Netz locken. «Das Internet ist politisch eines der stärksten Mittel. Die Partei kann ihre Botschaften ungefiltert an den Menschen bringen», sagt Jäggi.

Die CVP setzt ebenfalls im Wahlkampf aufs Internet. Seit einiger Zeit bietet sie bereits eine Online-Community mit Diskussionsforum an. Anfang dieser Woche lanciert die Partei auf ihrer Webseite zudem die deutsche Version eines Wahlwettbewerbs - die französische folgt Ende Woche. Noch unbekannt ist der Zeitpunkt, an dem die geplante Online-Auktion lanciert wird. CVP-Politiker werden laut Generalsekretär Reto Nause Gegenstände versteigern.

«Foren und Blogs sind für eine politische Partei nicht unproblematisch», sagt FDP-Sprecher Christian Weber. Die Diskussionen müssten quasi 24 Stunden moderiert werden. Es gehe nicht darum, gegnerische politische Meinungen auszuklinken. «Wir wollen einfach keine juristischen Probleme.» Weber lässt jedoch durchblicken, dass das Thema für die FDP aber noch nicht erledigt ist. «Wir suchen noch einen Mittelweg, wie wir solche Elemente ohne riesigen Aufwand dennoch realisieren können.» Ab Mai werden auf der Partei-Webseite «einige interaktive Sachen» aufgeschaltet. Mehr will der Sprecher nicht verraten.