Ein kalifornisches Gericht hat den Betreibern von Weblogs dieselben Rechte zugebilligt wie Mitarbeitern anderer Medien. Dazu gehört unter anderem das Recht, die Namen von Informanten unter Verschluss zu halten. Zum Entscheid ist es gekommen, weil der Computerhersteller Apple (Mac) die Betreiber der Website PowerPage, AppleInsider und ThinkSecret vor Gericht gezogen hatte und diese dazu bringen wollte, ihre Quellen offen zu legen, wie der Branchendienst Heise am Wochenende meldete. Damit wollte Apple herausfinden, wer den Bloggern Firmengeheimnisse über eine Audio-Schnittstelle für FireWire - Codename Asteroid - verraten hatte, um die Informationslecks im eigenen Unternehmen aufspüren zu können.
Während Apple im ersten Prozess noch durchgekommen war, hat die Firma jetzt den Berufungsprozess gegen die Blogger verloren. Die Argumentation von Apple, Blogger würden weder in kalifornischen noch in Bundesgesetzen erwähnt und «Asteroid» sei einer Nachricht überhaupt nicht wert gewesen, liessen die Richter nicht gelten. Das Gericht in San Jose machte ebenfalls deutlich, dass Apple nicht die Internetprovider der Blogger zwingen darf, Verbindungsdaten herauszugeben, anhand derer sich die Kommunikation der Blogger zurückverfolgen liesse. Dies verbietet ein bereits 20 Jahre altes Gesetz zum Schutz der Privatsphäre in elektronischer Kommunikation.
Sonntag
28.05.2006