Online-Marketing, Online-Shopping und CRM werden auch im kommenden Jahr die Business-Themenliste in Webagenturen dominieren. Zu diesem Befund gelangt die Fachgruppe Agenturen im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Trendprognose. Insgesamt zeige sich, dass die Agenturen auch 2006 auf Kontinuität setzten und sich nicht auf technologische Hypes und kurzfristige Trends stürzten. Für die Trendprognose wurden die rund 200 Internet- und Multimedia-Agenturen im BVDW befragt.
«Es ist schön, festzustellen, dass die Agenturen nicht auf jeden Zug aufspringen, der gerade vorbeikommt, sondern ihren Qualitätsanspruch vielmehr durch eine kontinuierliche Beratung und Kreation untermauern», fasst Matthias Berger (Berger Baader Hermes), Leiter des Arbeitskreises Zukunftstrends und einer der Initiatoren der Trendprognose, die Ergebnisse zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich nur leichte Veränderungen ergeben. So konzentrierten sich die Agenturen auch 2006 auf ihre Kernkompetenzen im Marketing und auf kreative Lösungen. Online-Marketing stehe als Business-Thema an erster Stelle, gefolgt von den Themen Online-Shopping und Customer Relationship Management. «Die drei Themengebiete liegen natürlich eng beieinander», so Alexander Ewig (Ogilvy Interactive), ebenfalls AK-Leiter und Initiator der Trendprognose. «Im Prinzip beeinflussen sie sich gegenseitig. Klar ist aber, dass der Erfolg kommerzieller Webseiten am stärksten von diesen drei Faktoren bestimmt wird.»
Den Kreativthemen werde, so der BVDW, auch in der aktuellen Prognose die grösste Relevanz bescheinigt, vergaben die Agenturen doch im Durchschnitt 3,78 von 5 möglichen Punkten. Zwar stehe hier das Thema Usability bei der aktuellen Befragung wieder ganz vorn, die Tatsache, dass die nachfolgenden Themen Vernetzung/Crossmedia, Interaktivität und Design allesamt in ihrer Bedeutung zulegen konnten, zeige jedoch nach Auffassung des stellvertretenden Fachgruppenvorsitzenden Marco Zingler (Denkwerk), «dass die Agenturen weiterhin auf eine Differenzierung der Marken durch Kreativität und Design setzen».
«Zusammenfassend können wir uns auch 2006 über mehr innovative und kreative als technologische Leistungen der Agenturen freuen», heisst es weiter. Der Weg der Werbetreibenden zu marketingorientierten, vernetzten, digitalen Lösungen führe zwangsläufig über die Kreativagenturen, zieht Matthias Berger sein Fazit aus der Trendprognose der Fachgruppe Agenturen.
Donnerstag
08.09.2005