«Es geht mir nicht ums Geld», behauptete ex-Botschafter Thomas Borer am Sonntagabend im ZDF-Jahresrückblick «Menschen 2002». Borer: «Sie müssen uns Genugtuung zukommen lassen.» Konkret heisst das wohl nichts anderes als bezahlen. Ansonsten würde Borer kaum mit einer Klage in den USA drohen - so wie es im Sommer bereits mit Ringier abgelaufen war. Der Zürcher Medienkonzern hat angeblich eine siebenstellige Summe bezahlt, worauf Borer nun im deutschen TV lobende Worte für den Verlag fand: «Der Schweizer Verlag hat sich entschuldigt und er hat versucht, das Unrecht wieder gut zu machen.»
Nun geht der ehemalige Botschafter auch deutsche Medienhäuser an: «Man lässt mich nicht in Ruhe. Man verletzt die Persönlichkeitsrechte meiner Frau», so Borer in der ZDF-Sendung und er fügte an: «Die Verleger müssen sich entschuldigen und uns eine Genugtuung zukommen lassen». Seine Ehefrau Shawne Fielding gibt ihm Rückendeckung und behauptete, dass Burda «eine sechsstellige Summe bezahlt, damit mich Journalisten schlecht machen und ich Deutschland verlasse». Schliesslich aber gehe es ja nicht ums Geld, wie mehrfach betont wurde. «Ich würde alles Geld zurückgeben, um mein erstes Kind wieder zu bekommen!», erkärte Shawne Fielding - und der Jurist Borer versöhnlich: «Ich bin zu einem Vergleich bereit.»
Auf die harten Fragen von ZDF-Moderator Johannes B. Kerner war das Ehepaar gut eingeübt und ebenso gut ausgewichen. Angeschwärzt wurden einmal mehr Bundesrat Josef Deiss («Mein Aussenminister wusste schon fünf Tage vor der Veröffentlichung von der Geschichte. Er hatte mich nicht vorgewarnt.») und Djamile Rowe (Shawne: «Manche machen eben alles für Geld.»)
Das letzte Kapitel in der Affäre Borer ist noch lange nicht geschrieben.... Siehe Jetzt will Thomas Borer in den USA klagen
Montag
09.12.2002