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Donnerstag
12.09.2002

Am Kongress der Schweizer Zeitungsverleger in St. Moritz nehmen die Mitglieder des Verbands Schweizer Presse mit höchst unterschiedlichen Erwartungen teil, wie eine kleine Rundfrage des Klein Reports ergab. So sagte Josefa Haas, Leiterin Unternehmenskommunikation SRG SSR Idée Suisse: «Ich hoffe an derartigen Anlässen grundsätzlich immer auf Networking und gute Diskussionen.» «Weltwoche»-Verlagsleiterin Uli Rubner trat mit Chefredaktor Roger Köppel auf, und beide meinten unisono: «Wir hoffen auf Erleuchtung, Erfüllung und Erholung – und ein bisschen Klatsch und Tratsch.» Charles von Graffenried, Verleger der «Berner Zeitung» erhofft sich vom Kongress: «…viele Kontakte, man sieht sich, wie jedes Jahr.» Zur aktuellen Diskussion über die Presseförderung meinte er: «Ich bin der Meinung, dass wir im Print-Bereich keine staatliche Unterstützung brauchen. Man sollte den Markt wirken lassen.»

Reto Hartmann, CEO der Valora Holding, die unter anderem zahlreiche Kioske betreibt, hofft, «dass ich Kontakte zu Verlegern schaffen kann und mit ihnen neue Wege finde, um den Pressemarkt Schweiz weiter zu entwickeln.» Professor Dr. Erwin W. Heri, ehemaliger Anlagechef der Credit Suisse Group und Professor an der Uni Bern, hält am Freitag ein Referat zum Thema «Kann und soll man in Medien investieren?» Gegenüber dem Klein Report nahm er die Quintessenz bereits voraus: «Schweizer Printtitel sind nach wie vor zu teuer. Als privater oder institutioneller Anleger muss man sich sicher nicht beeilen, hier einzusteigen.» Und schliesslich Corinne Blaser, Verkaufsleiterin RMB Switzerland: «Es interessiert mich, ob Lösungen erarbeitet werden wie etwa ein Gebührensplitting für die elektronischen Medien.» - Mehr dazu: Verleger freunden sich mit direkter Presseförderung an und Wie kommt die Presse aus der Talsohle?