Der deutsche Schriftsteller Günter Wallraff hat die jüngsten Vorwürfe seiner angeblichen DDR-Spitzeltätigkeit erneut zurückgewiesen. «Dies hat mit der Wirklichkeit gar nichts zu tun», sagte Wallraff am Montag an einer Pressekonferenz in Köln. Er verwahrte sich erneut gegen den Vorwurf, dass er als Top-Agent der DDR-Staatssicherheit gegolten habe. Wallraff sagte dazu, er habe sich bei der Stasi nie zu irgend etwas verpflichtet. Nach Angaben der Birthler-Behörde für die Stasi-Unterlagen gibt es nach dem jetzigen Stand der Akten-Auswertung Hinweise auf eine aktive Tätigkeit Wallraffs als Stasi-Informant. Damit revidierte die Behörde in der vergangenen Woche ihre frühere Entlastung Wallraffs. Nach jüngsten Erkenntnissen der Behörde war Wallraff bei der Stasi als «IM Wagner» registriert und wurde als «A-Quelle» bezeichnet. Das bedeute, dass er andere Personen «abgeschöpft» haben soll. Wallraffs Anwalt Helmuth Jipp warf der Birthler-Behörde eine bewusste Falschdarstellung in diesem Punkt vor. «Diese Beurteilung ist - und die Behörde weiss dies - falsch», sagte Jipp am Montag in Köln. Eine A-Quelle habe nicht selbst abgeschöpft, sondern sei ihrerseits von Mitarbeitern der Stasi abgeschöpft worden. Siehe auch: Wallraff weist Stasi-Vorwürfe zurück
Montag
08.09.2003