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Dienstag
24.07.2007

Ein Schlaglicht auf den Stellenwert des Video-Internetportals Youtube wirft der Umstand, dass sich die Präsidentschaftsbewerber der Demokratischen Partei in der Nacht auf Dienstag erstmals Fragen aus dem Youtube-Publikum gestellt haben. Die acht Bewerber mussten knapp 40 von rund 3000 Fragen beantworten. Die 3000 Videos waren zuvor an Youtube gesandt worden. Der US-Fernsehsender CNN hatte die Auswahl getroffen und übertrug die Diskussion live. Den Kandidaten wurden die ausgewählten Videos auf einem grossen Bildschirm gezeigt.

Viele der Fragen drehten sich um soziale Belange und Nöte, etwa im Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem. Nur eine Handvoll beschäftigte sich mit dem Irakkrieg. Weitere Fragen betrafen den Klimawandel, die Ehe zwischen Homosexuellen, Steuern und Bildung. Obwohl die Fragen zum Teil auf sehr kreative Art gestellt wurden, griffen die Kandidaten auf ihre gut vorbereiteten Argumente aus der Wahlkampagne zurück, vor allem zum Irakkrieg oder zur Bildung.

Die Bewertung der von CNN als «historisch» bezeichneten Debatte fiel derweil unterschiedlich aus: Ein Wähler, der seine Frage per Videoclip eingeschickt hatte, befand: «Es war im Grossen und Ganzen schon unterhaltsam. Aber war es auch informativer?» Der frühere Präsidentenberater David Gergen sagte dagegen: «Klarer Gewinner (der Debatte) war das Format.» Da die Fragen schwer vorauszuberechnen gewesen seien, hätten sich die Kandidaten kaum vorbereiten können. Die Präsidentschaftsbewerber der Republikaner wollen sich ebenfalls den Fragen der Youtube-Gemeinde stellen. Ihre Veranstaltung ist für den 17. September im US-Bundesstaat Florida vorgesehen.