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Dienstag
29.09.2015

Marketing / PR

Werben für den Nationalrat

Werben für den Nationalrat

«Ich verzichte dieses Jahr weitgehend auf einen persönlichen Wahlkampf», sagt Cédric Wermuth dem Klein Report, während Natalie Rickli, Barbara Schmid-Federer oder Christian Wasserfallen sogar auf die Hilfe einer Agentur zählen. Obwohl auch die Wahlkampfbudgets weit auseinandergehen, haben doch alle vier Kandidaten eines gemeinsam: Die Vielzahl an Kanälen, über die sie um die Wählergunst werben.

SP-Nationalrat Wermuth wird im Aargau von seiner Partei als «Nummer Eins» zur Wahl gestellt. Trotzdem hat er «die Schnauze voll vom Wahlkampf». Auf die Hilfe einer Agentur oder eines Kampagnenmanagers verzichtet er, wie er dem Klein Report erzählt.

Anders sieht es da bei Natalie Rickli aus. Sie gestaltet ihre Kampagne zusammen mit SVP-Nationalratskollege Gregor Rutz über sein eigenes PR-Büro, Rutz & Partner. Auch FDP-Mann Christian Wasserfallen wird «im Bereich der Anfertigung von Inseraten und Plakaten unterstützt. Die Abwicklung der verschiedenen Aufträge lasse ich erledigen.»

Barbara Schmid-Federer von der CVP möchte in den Ständerat und lässt sich dabei von einer ganzen «Wahlkampf-Crew» unterstützen. «Darin sitzen auch Kommunikationsfachleute», sagt sie gegenüber dem Klein Report.

Bei CVP, FDP, SP und der SVP gibt es parteiinterne Vorgaben für Wahlkampagnen, um ein Mindestmass an Einheitlichkeit und Kontrolle zu gewährleisten. «Damit die Kandidaten möglichst einheitlich auftreten, erstellt die Partei eine CD mit Gestaltungsbeispielen. In den Nuancen sind die Kandidaten frei», erklärt Rickli am Beispiel ihrer Partei, der Schweizerischen Volkspartei.

Die genutzten Kanäle sind hingegen vielseitig. «Social Media, Direct Mailing, Plakate, Medienauftritte, Unterschriftensammlungen und Verteilaktionen auf der Strasse», nennt Wermuth dem Klein Report seine Aktivitäten. Rickli wiederum ist zusammen mit Rutz «auf wenigen, dafür ausgewählten Plakaten präsent. Ich persönlich bin ein Fan von den grossen Plakatstellen im Zürcher Bahnhof Stadelhofen», sagt die Nummer Eins der SVP-Nationalratsliste.

Laut Schmid-Federer von der CVP ist «der Einsatz von Social Media unterdessen so profan wie der Einsatz des Telefons» und auch Wasserfallen ist sich sicher, dass «aktive Kanäle wie Social Media oder persönliche Auftritte die grösste Wirkung erzielen».

Bei den Budgets geht die Schere hingegen wieder weit auseinander. Während Wermuth mit etwa 20 000 Franken am unteren Ende steht, investiert Wasserfallen mit 35 bis 40 000 schon etwas mehr. Schmid-Federer ist mit 130 000 Franken für den Wahlkampf gewappnet. Finanziert werden die drei Kandidaten durch «zahlreiche kleine Spenden», der Rest wird aus der eigenen Tasche berappt.

Einzig Rickli will «über die Höhe des Budgets natürlich keine Auskunft geben». In der Schweiz sei das Privatsache, findet sie.