Content:

Montag
17.12.2007

Die Medien haben erheblich zum Erfolg der SVP bei den eidgenössischen Wahlen beigetragen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Zürich. Über die SVP wurde im Wahlkampf weitaus am häufigsten berichtet. Beinahe ein Drittel der Berichte waren Berichte über die SVP. Diese erhielt damit gleich viel Raum in der Berichterstattung wie die SP und die FDP zusammen. Von zentraler Bedeutung war die Blocher-Roschacher-Affäre. Im Zuge der Affäre konnte die SVP ihre Resonanz noch steigern. Am meisten Beachtung fanden Bundesrat Christoph Blocher sowie die Nationalräte Christoph Mörgeli und Ueli Maurer, der auch nationaler Parteipräsident ist. Betrachtet man jene zwanzig Akteure, über die am meisten berichtet wurde, erhielten diese drei SVP-Vertreter zusammen die Hälfte der Medien-Aufmerksamkeit.

Dass über die SVP oft negativ geschrieben wurde, hat ihr nicht geschadet - im Gegenteil: Die am Montag veröffentlichte Studie des Forschungsbereichs Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich stützt die Vermutung, dass auch negative Schlagzeilen zum Erfolg führen können. Die SVP habe sich dank negativer Bewertungen in den Medien als oppositionelle Kraft ausserhalb des etablierten politischen Systems darstellen können, schreiben die Autoren. Die negativen Bewertungen hätten wegen der ausserordentlich hohen Resonanz zu einer hohen Mobilisierung der SVP-Stammwählerschaft und zu einem Wählerzuwachs geführt.