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Donnerstag
12.04.2007

Handy-Auslandgespräche in der Europäischen Union sollen deutlich günstiger werden. Dafür sprach sich am Donnerstag eine knappe Mehrheit im Industrieausschuss des EU-Parlaments in Brüssel aus. Mobilfunkkunden sollen nach dem Willen der Abgeordneten für Telefonate in einem anderen EU-Land nur noch maximal 40 Cent pro Minute zahlen müssen. Für die Annahme eines Gesprächs im Ausland sollen maximal 15 Cent pro Minute anfallen. Dazu käme jeweils die Umsatzsteuer. Derzeit zahlen Kunden oft mindestens dreimal so viel.

Der neue «Euro-Tarif», der die Preise für das sogenannte Roaming EU-weit begrenzt, soll nach dem Beschluss automatisch für alle Handykunden gelten. Auch Neuverträge wären damit geschützt. EU-Medienkommissarin Viviane Reding sprach von einer «sehr guten Nachricht» für die EU-Konsumenten. Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen noch das Plenum des EU-Parlaments sowie der Ministerrat zustimmen. Hier ist weiterer Streit programmiert: Deutschland als EU-Ratspräsidentschaft will die Preise weniger stark reduzieren. - Siehe auch: Preisüberwacher will niedrigere Roaminggebühren, EU-Kommission will rasch neue Roaming-Regeln und Roaming-Preise auch in der Schweiz unter Druck