Die Arbeitgeberorganisation Economiesuisse hat den TV-Direktor Ueli Haldimann wegen angeblicher Verfilzung im Visier. Haldimann ist Verwaltungsrat der Zürcher Konsumenteninfo AG, welche die Zeitschriften «K-Tipp», «Saldo» und «Bon à savoir» herausgibt. Dieses mit dem Schweizer Fernsehen verbandelte Unternehmen laufe gegen die Senkung des Umwandlungssatzes (Abstimmung 7. März 2010) und damit gegen die Kürzung der Pensionsgelder Sturm, kritisiert Economiesuisse, wie der «Sonntag» in der neuesten Ausgabe berichtet.
Ueli Haldimann ist als Direktor des Schweizer Fernsehens SF im vom Zürcher Anwalt René Schuhmacher präsidierten Verwaltungsrat vertreten, weil SF eine Kooperation mit den Konsumenteninfo-Publikationen unterhält. Der «Sonntag» zitiert den Economiesuisse-Präsidenten Gerold Bührer mit den Worten: «Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich sehe, wie im Zusammenhang mit der bevorstehenden Abstimmung die Produkte der Konsumenteninfo AG vom Monopolmedium SF privilegiert werden.» Noch einen Schritt weiter geht Urs Rellstab, stv. Direktor von Economiesuisse: «Das ist eine dramatische Verfilzung, die vor dem Hintergrund des Abstimmungskampfs daran zweifeln lässt, ob das SF in der Lage ist, den Programmauftrag zu erfüllen. Wir erwarten, dass die SRG diese Verfilzung intern untersucht.»
Der SF-Pressesprecher David Affentranger kommentiert die Vorwürfe wie folgt: «Selbstverständlich herrscht bei der Konsumenteninfo AG, wie in anderen Medienunternehmen auch, eine strikte Trennung zwischen den Aufgaben des VR und der Redaktion.» Die Redaktion dieser Publikationen sei in ihrer Berichterstattung unabhängig und das SF habe keinen Einfluss, meint der Sprecher weiter.
Sonntag
10.01.2010