Werbesprüche wie «Geiz ist geil» oder «Leck mich - ist das billig» stossen nach Angaben des Deutschen Werberats bei Konsumenten immer stärker auf Widerstand. 2004 habe sich die Zahl der Beschwerden beim Werberat um die Hälfte auf 929 erhöht, teilte das Selbstkontrollgremium der Werbewirtschaft mit. Ein allgemeiner Trend zum Vulgären sei allerdings nicht erkennbar, sagte Werberats-Chef Jürgen Schrader. Kritisiert wurde unter anderem ein Tätowierungsstudio für das Bildmotiv eines gepiercten Babys.
Der Werberat hat insgesamt 50 Werbekampagnen als moralisch fragwürdig beanstandet. Im Vorjahr waren es 52 gewesen. In 43 Fällen erklärten sich die Unternehmen bereit, die Werbung aus dem Verkehr zu ziehen oder zu korrigieren. Siebenmal hat das Gremium öffentliche Rügen verhängt. Der prominenteste Fall betrifft den Musiksender MTV, der in einem Fernsehspot eine Frau beim Stillen eines Säuglings gezeigt hatte, wobei der Säugling offensichtlich sexuell motiviert die Brust der Mutter streichelt.
Dienstag
15.03.2005