Dass es nicht empfehlenswert ist, mit Steinen zu werfen, wenn man im Glashaus sitzt, musste das Schweizer Fernsehen DRS wieder einmal erfahren. In die Brüche ging nämlich die Reputation von SF DRS, dessen Nachrichten-Sendung «10 vor 10» dem Privatsender Star-TV vorgeworfen hatte, Erotik-Dienstleistungen aufs Handy zu bringen - Dienstleistungen, die genau gleich auch bei SF DRS erhältlich sind. Genüsslich hat die Tageszeitung «Blick» den Kuddelmuddel am Montag breitgetreten.
Begonnen hatte das für SF DRS peinliche Schlamassel am vergangenen Donnerstag, als «10 vor 10» darüber berichtet hatte, dass Star-TV nach Mitternacht Werbespots für pornografische SMS- und MMS-Angebote ausstrahle. Dumm nur, dass der «Blick» umgehend feststellte, dass die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft auf ihren Teletext-Seiten die identischen Angebote präsentiert - im Unterschied zu Star-TV aber rund um die Uhr. Vorläufiger Zwischenstand laut «Blick»: «Die SRG-Tochterfirma Teletext reagiert prompt. `Alle brisanten Seiten werden per sofort aus dem Teletext entfernt`, verspricht Pressesprecher Beat Schneider. Bis abgeklärt sei, ob deren Inhalt nicht widerrechtlich sei. `Das Ganze ist für uns sehr unglücklich.`» Das kann man wohl sagen.
Montag
21.02.2005