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Montag
30.01.2006

Im Januar 1996 startete die neu gebildete «Neue Luzerner Zeitung». Damals fand eine langwierige mediale Rationalisierungswelle auf dem Zentralschweizer Printmedienmarkt ein positives Ende. Die «Luzerner Zeitung» und die Ringier-Tageszeitung «Luzerner Neuste Nachrichten» schlossen sich zusammen. Ringier beteiligte sich zu 49% am Aktienkapital der Neue Luzerner Medien AG und engagierte sich so ums Überleben der Innerschweizer Presselandschaft.

Dieser letzten Fusion war 1991 die Vereinigung von «Vaterland» und «Luzerner Tagblatt» vorausgegangen. Damals hatten sich wie durch ein Wunder die einst verfeindeten politischen Luzerner Brüder auf ein gemeinsames Zeitungsprojekt geeinigt und damit den Grundstein für den neuen Verlag gelegt. Das einstige Parteiorgan der Katholisch-Konservativen («Vaterland») «verheiratete» sich mit dem «Luzerner Tagblatt», dem Parteiblatt des politischen Gegners, den Liberalen (Freisinnige).

Inzwischen hat sich das neue Pressekonglomerat stabilisiert und hat verschiedene kleinere Blätter aus den benachbarten Kantonen Zug, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden in die NLZ integriert. Dabei wurden auch kleinere Druckereien übernommen und die Besitzer wechselten. Heute hat die NZZ-Gruppe in Luzern das Sagen, da sie einen Anteil von über 50% an der LZ Medien Holding in Luzern hat, die im Besitz von 100% des Aktienkapitals der Neuen Luzerner Zeitung AG ist. Kritiker sprechen heute von einer «Milchkuh» der NZZ, weil die LZ Medien AG mit ihrem 100-Millionen-Umsatz jedes Jahr schöne Gewinne vorzeigen kann. Mehr dazu: «Neue Luzerner Zeitung» mit neuen Beilagen und weniger Konkurrenz