Der von der US-Regierung finanzierte Radio- und Fernsehsender Voice of America will mehr Programme in islamischen Ländern ausstrahlen. Dafür sollen Sendungen auf Kroatisch, Georgisch, Griechisch, Türkisch und Thai ganz gestrichen werden und auf Albanisch, Bosnisch, Mazedonisch, Serbisch, Russisch und Hindi nur noch Fernsehprogramme produziert werden. Auch «News Now», das Kurzwellenprogramm, das täglich 14 Stunden Radionachrichten auf Englisch in alle Welt sendet, soll eingestellt werden, teilte der Aufsichtsrat des Senders in der Nacht auf Dienstag in Washington mit. Die endgültige Entscheidung über die Programmaufteilung liegt beim Kongress.
Insgesamt will der Sender sein Budget im nächsten Haushaltsjahr um 4,3% auf 671,9 Mio. Dollar erhöhen. Unter anderem soll das im Nahen Osten ausgestrahlte Fernsehprogramm «Alhurra» von 16 auf 24 Stunden täglich ausgeweitet werden. In Iran ist ein vierstündiges Fernsehprogramm auf Persisch geplant. Für Afghanistan schlägt der Aufsichtsrat je ein einstündiges Fernsehprogramm in zwei Landessprachen vor. Zudem will das Gremium mehr Geld in Internet-Sendungen und Webseiten investieren, weil damit mehr Menschen erreicht würden als mit Kurzwellen-Übertragungen. Im Internet soll es weiter Programme auf Englisch geben.
Voice of America wurde 1942 gegründet und produziert derzeit jede Woche mehr als 1000 Stunden Nachrichten- und Kulturprogramme in 44 Sprachen. Der Sender erreicht nach eigenen Angaben weltweit mehr als 100 Millionen Menschen.
Dienstag
07.02.2006