Content:

Sonntag
06.06.2004

Die Düsseldorfer Vodafone GmbH will nach dem Kauf von Mannesmann im Jahr 2000 aufgrund von Teilwertabschreibungen von 50 Mrd. Euro Steuerersparnisse in Milliardenhöhe geltend machen. Sollte Vodafone die Abschreibungen in dieser für die deutsche Wirtschaftsgeschichte einmaligen Grössenordnung durchsetzen, würde der Mobilfunkkonzern nach Informationen der dpa eine Steuerersparnis von bis zu 25 Mrd. Euro erreichen. Nach Berichten des Berliner «Tagesspiegels» und des Bonner «General-Anzeigers» belaufen sich die Teilwertabschreibungen auf 50 Mrd. Euro. Aus Aufsichtsratskreisen von Vodafone sei ihnen bestätigt worden, dass bei den Finanzbehörden der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Abschreibungen in dieser Höhe geltend gemacht wurden.

Das Bundesfinanzministerium in Berlin sprach von einem «befremdlichen Vorgang» und kündigte eine eingehende juristische Prüfung durch die zuständige Finanzverwaltung an. «Die ganze Sache hat ganz klar einen sehr faden Beigeschmack», sagte ein Sprecher des Ministeriums. Es könne nicht sein, dass «am Ende der deutsche Steuerzahler dieses Geschäft bezahlen soll - inklusive der Tantiemen und Abfindungen für die beteiligten Manager.»