Der französische Medien- und Unterhaltungskonzern Vivendi teilte am Dienstag mit, in Paris gerichtlich gegen die Deutsche Telekom vorgehen zu wollen. Vivendi wolle Verluste aus seiner indirekten Beteiligung an PTC ersetzt bekommen, berichtete die deutsche «Financial Times». Die Entscheidung der Telekom im September 2004, die Verhandlungen zur Übernahme der Mehrheit an PTC zu beenden, habe es dem deutschen Unternehmen ermöglicht, PTC-Aktien zu einem geringeren Preis zu erwerben. Die Telekom reagierte gelassen auf die Ankündigung. Der Telekomkonzern sieht für die Schadenersatzklage keine rechtliche Grundlage. «Wir werden die Behauptungen von Vivendi im Einzelnen prüfen», sagte ein Telekom-Sprecher. «Nach heutiger Lage lässt sich sagen, die Klage entbehrt jeder rechtlichen Grundlage», meinte er.
Die Deutsche Telekom, die bereits 49% an PTC hält, streitet seit Monaten mit Vivendi über die Übernahme weiterer Anteile aus dem Besitz des polnischen Mischkonzerns Elektrim. Der Bonner Konzern hatte jüngst eine Kaufoption für alle Anteile von Elektrim an PTC ausgeübt. Vivendi vertritt jedoch den Standpunkt, dass die restlichen PTC-Anteile nicht Elektrim allein zuzuordnen seien, sondern Elektrim Telekomunikacja (ET), einem Gemeinschaftsunternehmen von Vivendi und Elektrim. Sowohl ein Schiedsgericht in Wien, dessen Urteil Vivendi allerdings nicht anerkennt, als auch ein Registergericht in Polen haben bereits entschieden, dass die Anteile jedoch Elektrim zuzurechnen sind.
Dienstag
17.05.2005