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Sonntag
05.12.2004

Das Chaos um die Übernahme der Kölner Viva Media AG durch den amerikanischen Medienkonzern Viacom hat einen neuen Höhepunkt erreicht: «Fast-Forward»-Moderatorin Charlotte Roche ist trotz laufender Verträge in TV-Streik getreten, wie Spiegel.de schreibt. Viacom räumt derweil «schlechte Kommunikation» ein. Die Grimme-Preisträgerin kam der zum 2. Januar geplanten Absetzung ihrer Show «Fast Forward» zuvor und ist seit vorigem Montag im TV-Streik: «Ich fand es bekloppt, mich vor die Kamera zu stellen mit diesem wahnsinnigen Frust», sagt Roche, die von der geplanten Absetzung eher beiläufig und spät am Telefon erfahren hat. «Keiner redet mit mir. So verhält man sich nicht.»

Roche sieht ihren Haussender nach der Übernahme durch den MTV-Mutterkonzern Viacom derzeit «absolut führungslos - alle haben Angst wie die Hasen, auch in den Chefetagen». Der Betriebsrat des Kölner Musik-TV-Imperiums greift derweil zu einem ungewöhnlichen Mittel: Er hat vor dem Kölner Arbeitsgericht eine einstweilige Verfügung beantragt, um den Vorstand zu einer offenen Informationspolitik über geplante Stellenstreichungen und Standortverlagerungen in Richtung der MTV-Zentrale in Berlin zu zwingen.