Anlässlich der 4. Verhandlungsrunde für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag in der grafischen Industrie erörterten die Sozialpartner die Frage der künftigen Lohngestaltung. Der Arbeitgeberverband Viscom forderte dabei die Fortführung des im geltenden Gesamtarbeitsvertrags vereinbarten Prinzips der jährlichen Lohnverhandlungen auf Unternehmensebene, wie er in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Diese Regelung erlaube eine Lohnpolitik, die der unterschiedlichen Produktivitätsentwicklung und Ertragslage in den einzelnen Unternehmen Rechnung trage. Auf die Forderung der Gewerkschaften, in den kommenden vier Vertragsjahren den jährlichen automatischen Teuerungsausgleich zu gewähren, trat Viscom nicht ein. Die momentane Konjunkturlage und die ungewisse wirtschaftliche Entwicklung der Branche würden gegen solche automatischen Lohnanpassungen sprechen.
Was die Minimallöhne angeht, schlug Viscom eine bis ins Jahr 2012 abgestufte Lohnerhöhung von total 300 Franken oder 8,1 Prozent für Berufsleute mit einer vierjährigen Ausbildung auf Franken 4000 Franken vor. Für Gelernte mit einer dreijährigen Ausbildung sollen die Löhne während der gleichen Zeitspanne um 100 Franken oder 2,7 Prozent auf 3800 Franken angepasst werden. Bei ungelernten Arbeitskräften bot Viscom Hand für eine Erhöhung des Minimallohns um 300 Franken oder 9,1 Prozent auf 3600 Franken bis zum 1. Januar 2012.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 25. November 2008 statt, dann werden die Gewerkschaften zu den von Viscom vorgeschlagenen Massnahmen Stellung nehmen.
Mittwoch
19.11.2008