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Montag
28.03.2005

Das kommunistische Vietnam unternimmt im Mobilfunk-Bereich erste zögerliche Privatisierungs-Schritte. So werde überlegt, Anteile an MobiFone, dem zweitgrössten Mobilfunk-Provider des Landes, zu verkaufen, berichtet der Branchendienst Cellular News unter Berufung auf einen Regierungssprecher. Entsprechende Schritte zur «Equitization», wie die Privatisierung von Unternehmen in der Volksrepublik genannt wird, würden eingeleitet, teilte ein Vertreter des zuständigen Postministeriums mit.

Die Mehrheit der Aktien sollen allerdings auch nach der Privatisierung im Staatsbesitz bleiben. Darüber hinaus scheint es der kommunistische Staat mit der «Equitization» nicht wirklich eilig zu haben. Das Prozedere, mit dem dem Unternehmen der Verkauf der Aktien erlaubt wird, werde nicht vor Jahresende beginnen, heisst es. Vietnam hat seine Reformpolitik im Jahr 1992 gestartet und bisher Aktien von mehr als 2400 Firmen, überwiegend aus dem KMU-Bereich, verkauft. An der Börse sind 28 Unternehmen gelistet, jedoch noch keine Firma aus dem Mobilfunk-Bereich.

MobiFone ist ein Joint Venture zwischen der staatlichen Post & Telecommunications VNPT und der schwedischen Comvik International. Die Lizenz für das Joint Venture soll den Angaben des Ministeriumssprechers zufolge im Mai auslaufen. MobiFone hat 2,35 Mio. Kunden und ist damit der Nummer 1 auf dem Markt, der ebenfalls von VNPT kontrollierten VinaPhone mit 2,6 Mio. Kunden, dicht auf den Fersen.