Gion Mathias Cavelty, Daniel Ammann, Julia Hofer und Joel Bedetti heissen die Preisträger des Zürcher Journalistenpreises 2012, der am Mittwochabend im Casinotheater Winterthur stattfand. Ausgewählt unter knapp 150 Einsendungen von einer fünfköpfigen Jury unter der Leitung von Fredy Gsteiger, wurde der Preis zum vorerst letzten Mal nach Kategorien vergeben. Diese fallen künftig ganz weg, wie Stiftungsratspräsident Andrea Masüger bekannt gab. Zudem sollen ab 2013 auch Texte berücksichtigt werden, die «nur» online erschienen sind.
In der Kategorie «Zeitung» erhielt Gion Mathias Cavelty den Preis für seine Reportage «Hö - das letzte Opernrätsel» («Tages-Anzeiger», 10. Dezember 2011). In Caveltys Text ereigne sich «in zeitgemässer Aufmachung die Wiedergeburt des Opernberichterstatters alter Schule», urteilte Jurymitglied Marco Meier, «so mache hohe Kunst Spass».
In der Kategorie «Zeitschriften» ging je eine Auszeichnung an Julia Hofer für den Artikel «Unter der Haube» («annabelle», 29. Juni 2011) und an Daniel Ammann für seine Serie zum Fall Holenweger, publiziert in der «Weltwoche» zwischen 2004 und 2011. Einen Nachwuchspreis erhielt Joel Bedetti, der sich mit dem Porträt «Der Baron ist mit seinem Latein am Ende» («Zürcher Studierendenzeitung», 25. Februar 2011) dem Urteil der Jury stellte.
Die Festansprache hielt am Mittwochabend im Casinotheater Tobias Trevisan, Geschäftsführer der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und ehemaliger Bereichsleiter Zeitungen bei der NZZ.
Durch die Abschaffung der bisherigen Kategorien will die Stiftung Zürcher Journalistenpreis die Juryarbeit flexibler machen. Verliehen werden künftig maximal drei Preise sowie ein Preis für das Gesamtwerk. Die Neuerungen gelten ab 2013.
Mit dem Zürcher Journalistenpreis werden seit 1981 Arbeiten ausgezeichnet, die in den Kantonen Zürich und Schaffhausen publiziert wurden oder von Autoren stammen, die hauptsächlich in den beiden Kantonen arbeiten. Die Auszeichnungen sind mit je 10 000 Franken dotiert.