StageOne, die Event-Halle in Zürich-Oerlikon, war treffend gewählt worden als Austragungsort für das Gipfeltreffen des SWA am Donnerstagabend, denn niemand vereint mehr Schweizer Werbegelder als der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband: Vier Milliarden sind es mittlerweile, Tendenz trotz widriger Umstände nur leicht sinkend.
«Die Werbeausgaben werden laut einer Online-Umfrage, welche die Publicom für uns durchgeführt hat, 2012 zwar leicht rückläufig sein», resümierte SWA-Präsident Roger Harlacher, «aber die Krise findet in der Kommunikation nicht (mehr) statt.» Man ist also bescheiden geworden.
Demgegenüber durfte SWA-Direktor Jürg Siegrist im Gespräch mit dem Klein Report steigende Zahlen vermerken: «Wir sind hoch zufrieden mit unserem Jahresmeeting, es sind über 200 Gäste gekommen, mehr denn je.» Erstmals hat der SWA dieses Jahr die Zahl von 150 Mitgliedern überschritten. «Doch wichtiger als alle diese Zahlen ist der Strukturwandel», warnt und freut sich Harlacher zugleich, «77 Prozent unserer befragten Mitglieder wollen 2012 ihr Investment ins Internet erhöhen.» 73 Prozent aller Schweizer Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Franken Umsatz hatten an der Umfrage teilgenommen. Nur 21 Prozent der Befragten planen danach eine Erhöhung ihrer Ausgaben für Fernsehen und Printmedien, je 37 Prozent aber eine Reduktion.
Weil, so Anders-Sundt Jensen, Leiter globale Markenkommunikation bei Daimler/Mercedes, es immer schwieriger werde, TV-Spots richtig zu platzieren: «Leider gibt es im Fernsehen zu viel inhaltlichen Müll, wir haben zunehmend Mühe, für unsere TV-Spots das richtige Umfeld zu finden.» Kein Wunder also, wollen die SWA-Mitglieder von ihrem Verband in erster Linie wissen, wie man seine Werbegelder möglichst verlustfrei platzieren kann. Harlacher: «Ein falsch platziertes Prozent summiert sich für uns zu einem Streuverlust von 40 Millionen Franken.»
Gar 100 Prozent Streuverlust machte Urs Schneider (Mediaschneider) beim anschliessenden Unterhaltungsprogramm aus: Eine von Goldbach Media gesponserte und von VIVA-Moderatorin Linda Gwerder präsentierte Modeschau von Teenagern für Teenager. Der Brasilienschweizer Wesley Petermann, diese Woche eben 18 geworden, versuchte es mit Schwarz-in-Schwarz und dem nicht tot zu kriegenden Rock für den Mann, und erntete unter den vielen Herren und wenigen Damen in dezentem Grau vor allem Kopfschütteln.
Beim anschliessenden Networking u.a. gesehen: Robert C. Baier (Mediaagentur Robert C. Baier), Alex Beckmann (MediaCom, Zürich), Alfred Bieri (Clear Channel), Frank Bodin (EURO RSCG), Gerina Eberl-Hancock (Nestlé), Brigitte Gubser (Optimedia), Karin Heliopoulos (Coop), Klaus Kappeler (Goldbach Media), Philipp Marquard (Migros), Bruno Oetterli (a-tension), Roland Sutter (Hesskisssulzersutter), Jost Wirz (Wirz-Gruppe).