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Donnerstag
14.08.2008

Die Semaine de la critique ist eine Sektion innerhalb des Filmfestivals Locarno, die seit Jahrzehnten ein Garant für interessante Filmentdeckungen ist und mit viel Aufmerksamkeit verfolgt wird. Am frühen Mittwochabend lud die Filmkritikerwoche traditionell zum Umtrunk in der Casa Rusca, die zurzeit eine Max-Bill- und Comensoli-Ausstellung beherbergt. Irene Genhart und Simon Spiegel, Primi inter pares (Delegierte des Schweizer Filmjournalistenverbandes SVFJ), begrüssten die zahlreichen Gäste und dankten den Sponsoren, vor allem Coop Cultura, die seit Jahren auch den Druck des schmucken Semaine-Heftes gewährleisten.

Viel Zuspruch beim Umtrunk - oder wie einer der Gäste, Kulturmanager Peter Holdener, bemerkte: «Die Gäste werden immer mehr, und man kennt immer weniger.» Ein zwangloser Treffpunkt für Filmer und Journalisten, wie etwa Willy Geldener aus München oder Sabine Könner aus Berlin bestätigten. Natürlich gaben auch die sieben Filme der Semaine zu reden. Wem wird der Preis über 8000 Franken am Samstag zugesprochen, gestiftet von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft?

Kommissionsmitglied und Klein-Report-Mitarbeiter Rolf Breiner würde Nico von Glasows wunderbare Studie über Contergan-Menschen, «Nobody`s Perfect», die sich für einen Kalender nackt ausziehen, am liebsten zuvorderst sehen. Aber auch Fanny Bräunings Reise zu den Lakota-Sioux und ihrer Radiostation im Pine-Ridge-Reservat unter dem Titel «No More Smoke Signals» könnte es schaffen. Andere hoffen auf den Dokumentarfilm über junge Menschen in Kabul, die von einem polnischen Regisseur ins Filmhandwerk eingeführt werden. «Latawce - Kites» ist eine Arbeit der Polin Beata Dzianowicz, die in Afghanistan drehte. Eine andere authentische Art von «Kite Runner» - und ein Geheimtipp.