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Sonntag
11.06.2006

Was den Schweizer Bundesräten mit ihrer Kollegin (bald werdens zwei Bundesrätinnen sein) noch nicht eingefallen ist, liefert das Bundeskanzleramt in Berlin seit dem Wochenende gratis: Mit dem Video-Podcast «Angela Merkel - die Kanzlerin direkt» gelangt Merkel auf die Rechner der Nation. «Mit einer Grussbotschaft zur Fussball-WM richtet sich die Bundeskanzlerin an alle Bürgerinnen und Bürger. Und nach der WM geht es weiter: In kurzen Videobotschaften erklärt die Bundeskanzlerin ihre Politik - einfach herunterladen und anschauen», heisst es auf der Homepage der Kanzlerin, auf www.bundeskanzlerin.de.
Die Kanzlerin sei eine der Ersten unter ihren Amtskolleginnen und Amtskollegen, die diese Technik nutze.

In dem Podcast erläutere die Kanzlerin ab sofort, was die Bundesregierung unternehme, um Deutschland voranzubringen. Die Video-Botschaften können auf der Website der Bundeskanzlerin abgerufen oder bei den bekannten Podcast-Portalen abonniert werden.
Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» steht dem Vorhaben, das jeweils samstags aktualisiert wird, allerdings skeptisch gegenüber, selbst wenn Merkel sich in die Reihe so medienerfahrener Amtskollegen wie Hugo Chávez (mit eigener TV-Sendung) oder Fidel Castro stellt: Mit dem Podcast verstosse die Kanzlerin gegen eine alte Politschulweisheit: «Ein Volksvertreter, der deutlich moderner wirkt als das Volk selbst, hat hierzulande schlechte Karten.»