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Mittwoch
26.05.2004

Ab 17. Februar nächsten Jahres gibt es in den USA einen speziellen Kabelsender für Schwule und Lesben. Das Medienhaus Viacom hat den Gay-TV-Sender auf den Namen «Logo» getauft und will ihn mit dem Motto «Different together» bewerben, wie Viacom mitteilte. Zielgruppe seien neben Schwulen und Lesben auch bisexuelle Seher. Die Alters-Zielgruppe gibt der Sender zwischen 25 und 49 Jahren an. Obwohl konservative Gruppen in den USA den Start des Senders als «schlechte Nachricht» bezeichneten, erwartet Tom Freston, Chef von MTV Networks, keinen «grossen Aufstand». Innerhalb von drei Jahren will Viacom mit Logo schwarze Zahlen schreiben.

Logo ist als unpolitisches Unterhaltungsprogramm für grosse Städte konzipiert. Wie Viacom mitteilte, wird das Gay-TV in Los Angeles, New York, Boston, Philadelphia, Atlanta und San Francisco via nationale Kabelnetze angeboten, darunter auch Time Warner Cable. Der Sender werde auch einen digitalen Video-on-demand-Service anbieten. Bis zum Jahresende 2005 soll Logo zehn bis 14 Mio. Abonnenten haben. Das Programm werde zunächst aus rund 25% Eigenproduktionen bestehen, den Rest machen zugekaufte Filme und Serien aus.

Konservative Gruppen und Organisationen in den USA sehen den Start eines Gay-TV-Senders wenig euphorisch. Der Parents Television Council macht sich laut «Wall Street Journal» Sorgen über die Ausrichtung des Senders auf eine junge Zielgruppe. Jugendliche könnten dadurch frühzeitig und in unverantwortlicher Weise beeinflusst werden. Freston verweist hingegen auf die steigende Akzeptanz für Homosexuelle: Sie habe in den vergangenen Jahren ein Niveau erreicht, bei dem «zusehends von Mainstream» gesprochen werden könne.