Der Film «Salò oder Die 120 Tage von Sodom» darf am Sonntag anlässlich einer Pasolini-Retrospektive nicht gezeigt werden. Die Zürcher Stadtpolizei ist nach der Visionierung des Films des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini zum Schluss gekommen, dass «die Verbreitung» nicht zulässig sei. Im Film aus dem Jahr 1975 würden Gewalt dargestellt und menschliche Ausscheidungen gezeigt, erklärte Sprecher Mario Cortesi am Samstag gegenüber der SDA. Die Polizei sei durch Medienberichte auf den Film aufmerksam geworden.
Der umstrittene Film hätte die Retrospektive des Zürcher Kinos Xenix beschliessen sollen, die in der Kirche St. Jakob beim Stauffacher stattfand. Gemäss Cortesi einigten sich am Freitag Organisatoren und Polizei darauf, auf den Film zu verzichten. Stattdessen findet nun eine Podiumsdiskussion statt. Wegen seiner Darstellung von Vergewaltigung, Folter und Mord wurde «Salò oder Die 120 Tage von Sodom» in vielen Ländern verboten. Für den Kommunisten Pasolini war er extremster Ausdruck seiner antifaschistischen Haltung.
Sonntag
11.02.2007