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Dienstag
01.04.2008

Die Verteidiger der angeklagten ehemaligen Manager der Sportrechtevermarktungsfirma ISMM/ISL haben am Dienstag vor dem Zuger Strafgericht sämtliche Anschuldigungen gegen ihre Mandanten zurückgewiesen. Der Verteidiger des ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten des Vermarktungsunternehmens widerlegte in seinem Plädoyer die Grundanklagepunkte der Veruntreuung und des Betrugs gegen seinen Mandanten. Als Verwaltungsratspräsident habe der Angeklagte nicht ins operative Geschäft der Firma eingegriffen. Er wies auf Mängel und Fehler während der Strafuntersuchung hin.

Die Anwälte bestritten, dass die Angeklagten den Internationalen Fussballverband Fifa schädigen wollten. Der Verband habe vielmehr um die finanzielle Situation der ISMM/ISL gewusst und deren Konkurs in Kauf genommen. So sei für die Fifa der Weg frei gewesen, das lukrative Geschäft mit der Vermarktung von weltweiten Sportanlässen selber in die Hand zu nehmen. Die Anzeige gegen Verantwortliche der ISMM/ISL sei nichts weiter als ein zweckdienlicher Schritt auf diesem Weg gewesen. Den sechs angeklagten ehemaligen Verwaltungsräten und Geschäftsführern der ISMM/ISL mit letztem Firmensitz in Zug werden Delikte in der Höhe von über 100 Millionen Franken vorgeworfen. Die Angeklagten sollen Gelder für TV-Übertragungsrechte, hauptsächlich jene der Fussball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006, dazu benutzt haben, die Liquidität der Firma zu sichern.