Die Veröffentlichung des Buches über den in Genf ermordeten französischen Bankier Edouard Stern bleibt verboten. Die Genfer Justiz beurteilte das Werk mit Blick auf die Unschuldsvermutung als problematisch, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Die Autoren des Buches, zwei Journalisten der Westschweizer Tageszeitung «Le Tribune de Genève», werden das Urteil anfechten. Dabei wollen sie sich auf die Meinungsfreiheit berufen, wie der Anwalt der beiden auf Anfrage sagte. Die Journalisten arbeiteten eineinhalb Jahre an dem Buch.
Vor einer Woche hatte die Genfer Justiz auf Verlangen der im Mordfall beschuldigten Frau eine dringliche Verfügung erlassen und die Veröffentlichung des Buches provisorisch verboten. Das Buch der Journalisten behandelt einerseits den Mordfall an sich. Andererseits beleuchtet das Werk das berufliche Umfeld Sterns. Der 50-jährige Bankier gehörte zur französischen Hochfinanz und galt als harter Geschäftsmann. Stern war am 1. März 2005 in Genf erschossen in seiner Wohnung aufgefunden worden. Eine 36-jährige Französin gestand, ihn mit vier Schüssen getötet zu haben. Seine Leiche lag auf dem Bett in einem Latex-Anzug.
Mittwoch
26.07.2006