Als letzter Referent der Verlegertagung in Thun trat der CEO der Publigroupe Hans-Peter Rohner ans Rednerpult. «Dem Thema `Unsere Vision 2010` will ich mich pragmatisch nähern», liess er das Publikum wissen. Rohner plädierte in seinem 30-minütigen Referat für Mut zur Veränderung im Medienbereich. In einer seiner Thesen, der Mediennutzungsentwicklung, zeigte er einmal mehr auf, wie sich seiner Ansicht nach die Mediennutzungszeit verändert hat und weiter verändern wird. Die Werktage werden hektischer, sie werden flexibler, und die Mobilität eines jeden Mediennutzers nimmt ständig weiter zu.
An einem Tag steht einem eine Stunde für genussvolles Lesen zur Verfügung, an einem anderen Tag sind es vielleicht null Minuten. Für Hans-Peter Rohner ist eine Art Zeitinselnutzung entstanden. Jeder Leser nimmt seine Informationen zu verschiedenen Zeiten über verschiedene Kanäle auf. Bis zum Jahr 2010 sieht er bei der Medienangebotsentwicklung seine erfundene Wortschöpfung Print-basierter Multi-Media-Service-Provider (PBMMSP) verwirklicht.
Mit dem Gedanken, die Medienvermarkter als Solution-Provider zu positionieren, möchte Rohner die Vermarktung flexibler machen. In Kurzform will das heissen: Eine Zeitung muss im Markt ein Produkt eines Kunden über alle Kanäle anbieten können, sei es Print, Regional-TV, Radio, Internet oder mobile Lösungen. Bei der Publigroupe selber hat für Rohner in den Jahren 2005 bis 2007 die «Dynamisierung unseres Verkaufs oberste Priorität».
Zu seinem Lieblingsthema, den elektronischen Medien, sagte Rohner: «Wir haben mit dem Kauf der Cinecom den ersten Schritt in die Vermarktung elektronischer Medien vollzogen. Am zweiten Schritt, dem Einstieg in den Radiobereich, arbeiten wir. Bis Ende 2005 wissen wir, was wir genau machen werden.»
Nach Rohners Referat ging die Gesellschaft zum lustigen Teil über - zum Apéritif. «Let`s talk together» - was die Publigroupe-Mitarbeitenden mit ihren Gästen und Kunden angeregt praktizierten.
Mittwoch
15.06.2005