Die erste eigentliche Arbeitssitzung um den Einsitz der Zeitungsverleger in den Schweizer Presserat haben «in einem unglaublich konstruktiven Rahmen» stattgefunden, lobte Guido Blumer, Delegationsleiter des Verbandes Schweizer Presse (VSP), am Mittwoch gegenüber dem Klein Report die Verhandlungsrunde. Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter der Medienschaffenden-Verbände, des Presserats und des VSP. Während zweieinhalb Stunden seien alle strittigen Punkte diskutiert und gegenseitig verständlich gemacht worden, gab er bekannt. Die Beteiligten hätten auch überall Lösungen gefunden. Da aber die Gespräche noch nicht abgeschlossen seien, sei es möglich, dass irgendeine Seite ein Rückkommen verlangen könne, deshalb könne er über den Inhalt nicht mehr bekannt geben.
Die Verleger wollen bekanntlich im Presserat mitreden können, lehnen aber einige der Verpflichtungen ab, die sie dazu auf sich nehmen müssten. Insbesondere schreibt der Kodex heute gesamtarbeitsvertragliche Minima vor («... Anspruch auf eine klare Regelung der Arbeitsbedingungen durch einen Kollektivvertrag»), was die Verleger bisher strikt ablehnten. Für den Einsitz ins Gremium ist eine Zweidrittelmehrheit der bisherigen Mitglieder erforderlich, was kaum anders als mit Konzessionen zu erreichen sein dürfte. Der Schweizer Presserat ist das Organ zur Selbstkontrolle der Printmedien und wacht über die Einhaltung der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten». Die nächste Verhandlungsrunde findet bereits in zwei Wochen statt. Siehe auch: Erste Gesprächsrunde zwischen Verlegern und Presserat und Die Verleger und der Presserat: «Völlig offen»
Mittwoch
29.11.2006