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Freitag
10.10.2003

In Mailand ist am Donnerstag Ulrico Hoepli, letzter Nachkomme einer Mailänder Verlegerdynastie mit Schweizer Wurzeln, 97-jährig gestorben. Das meldete der «Corriere della Sera». Die seit 1870 in Mailand ansässigen Fachbuchverleger Hoepli blieben der Schweiz eng verbunden. So begründete 1911 ein Vorfahre Hoeplis die Hoepli-Stiftung, die gemeinnützige, wissenschaftliche und künstlerische Institutionen und Bestrebungen in der Schweiz unterstützt. Das Verlagshaus, berühmt geworden mit Hand-, Lehr- und Fachbüchern, wurde vor 130 Jahren von Hoeplis Vorfahr Ulrich Höpli gegründet. Der war 1870 aus dem hinterthurgauischen Tuttwil eingewandert, um die Buchhandlung von Theodor Laengner in der De-Cristoforis-Passage unweit des Domplatzes zu übernehmen.

Die Geschichte des Verlagshauses Hoepli, das heute in seinem Katalog über 12 000 Bände verzeichnet, ist seit Ende des 19. Jahrhunderts eng mit derjenigen Mailands verbunden. So schenkte das Verlagshaus 1930 beispielsweise der Stadt das Planetario, ein Kuppeltheater in neoklassizistischem Stil im Park der Via Palestro. Das erste Buch, das der Verlag herausgab, war ein Lehrbuch des Schweizer Chemikers Robert Lepetit über das Färben. Das Verlagshaus spezialisierte sich auf Fachliteratur über Wissenschaft und Technologie, insbesondere zu Studien- und Forschungszwecken. Sein «Handbuch für Ingenieure» ist bereits in der 83. Auflage im Handel.