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Mittwoch
17.05.2006

Der US-Telefonkonzern Verizon wehrt sich dagegen, in der US-Abhöraffäre Telefondaten an den Geheimdienst NSA weitergegeben zu haben. Entsprechende Berichte seien «schlichtweg falsch», teilte das Unternehmen in der Nacht auf Mittwoch mit. «Verizon wurde von der NSA weder gebeten, die Telefondaten von Kunden weiterzugeben, noch hat das Unternehmen dies getan», heisst es in einer Mitteilung. Das Unternehmen machte jedoch keine Angaben dazu, ob es grundsätzlich Kontakte zu der auf Abhöraktionen spezialisierten NSA unterhält.

Kunden des Branchenriesen haben Verizon wegen der angeblichen Weiterleitung von Telefondaten an die NSA verklagt. Sie fordern in einer in der vergangenen Woche in New York eingereichten Klage eine Entschädigung von fünf Milliarden Dollar. Die Zeitung «USA Today» hatte berichtet, dass die NSA nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ein riesiges Archiv mit Millionen privater Telefonanrufe angelegt habe. Aus dem Datenbestand wolle sie Muster herausfiltern, die auf terroristische Umtriebe schliessen liessen. - Mehr dazu: US-Lauschangriff: Milliardenklage gegen Verizon und Lauschangriff soll alle US-Telefonate zum Ziel gehabt haben