Die Verhandlungen zwischen der neuen Direktion von Farbendruck Weber AG und der Mediengewerkschaft Comedia sind gescheitert. Obwohl die Angestellten zu grossen Zugeständnissen bereit waren, beharrt die Direktion auf ihrem harten Sanierungskurs und droht mit weiteren Entlassungen, berichtet die Gewerkschaft am Mittwoch. Die Farbendruck Weber AG in Brügg durchlebt gegenwärtig sehr bewegte Zeiten.
Das Unternehmen wurde 1999 vom französischen Konzern Partenaire Livres übernommen und ist im August 2006 - samt den angegliederten Firmen Gravor und Actual - an die deutsche Beteiligungsgesellschaft Arques weiterverkauft worden. Arques hat sich darauf spezialisiert, angeschlagene Firmen in allen industriellen Bereichen aufzukaufen und zu sanieren. In den letzten zwei Jahren erwarb Arques acht Unternehmen vorwiegend in Deutschland, aber auch in Frankreich, Österreich und der Schweiz. Die gekauften Firmen aus der Druckindustrie sind in der Holding Arquana AG zusammengefasst. Die Gruppe setzt mittlerweile mit insgesamt 1000 Angestellten 220 Millionen. Euro um.
Nach der Übernahme von Farbendruck Weber durch Arques im August wurde die Direktion ausgewechselt und als neuer CEO Ulli Seibel eingesetzt. Drei Wochen nach Arbeitsantritt kündigte der neue Direktor einen harten Sanierungskurs an und entliess sieben Beschäftigte. Seibel machte zudem klar, dass er vom Personal einen massgeblichen Beitrag zur Restrukturierung erwartet. So sollten die Beschäftigten künftig 120 Gratisstunden leisten, auf die Hälfte des 13. Monatslohns verzichten und bereit sein, an 26 Samstagen im Jahr zu arbeiten.
Mittwoch
29.11.2006