Der Verband Schweizer Privatradios (VSP) hat anlässlich der Anhörung zu den Studien «Zukunft der Medien in der Schweiz» ein Positionspapier veröffentlicht, welches das Verhältnis zwischen privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk klären soll. In diesem fordert der Verband unter anderem die Abschaffung der «Regionaljournale», da die Berichterstattung über das regionale Geschehen die Kernkompetenz der privaten Radiostationen sei. Aber nicht nur beim ersten Programm der SRG, sondern vor allem bei den weiteren Programmen soll laut dem Positionspapier des VSP der Rotstift angesetzt werden.
Ganz gestrichen werden sollen die beiden Sender DRS 3, ReteTre und Virus, da diese gemäss dem Verband von Anfang an vom Markt hätten refinanziert werden können. Die zweiten Programme in allen Sprachregionen sollen zudem zu einem einzigen Sender zusammengefasst werden, womit die SRG die «kulturpolitische Klammerfunktion über die ganze Schweiz hinweg demonstrieren» könne. Ebenfalls trennen soll sich die SRG von den Programmen «Swiss Classic», «Swiss Pop» und «Swiss Jazz». Dies seien Relikte des alten Telefonrundspruchs der PTT und zielgruppenspezifische Programme, wie sie für Privatradios typisch seien. Ganz verzichten soll die SRG ausserdem auf Programme, die nur übers Internet verbreitet werden.
Bei der Werbung vertritt der VSP die Ansicht, dass weder Radiowerbung noch Sonderwerbeformen zugelassen werden dürften. Auch Werbung im Internet soll der SRG nicht gestattet sein. Ausgearbeitet wurde das Positionspapier wegen eines Gesprächs des Verbandes mit der SRG-Leitung, das im Februar stattfand.
In der Stellungnahme zu den Studien wehrt sich der Verband im Weiteren gegen weitere Presseförderung, die «an enge Leistungsvereinbarungen gebunden» ist. Der Grat zwischen Kontrolle und Einflussnahme sei zuweilen überschritten worden. Auch bemängelte der Verband, dass dem Bereich der Onlinemedien zu wenig gewicht eingeräumt würde.