Viele Internet-Benutzer surfen mit veralteten Browsern und gehen damit unnötige Risiken ein. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von ETH Zürich und Google. Weltweit nutzen 637 Millionen Surfer veraltete und damit besonders unsichere Versionen von Webbrowsern, teilte das Institut für technische Informatik und Kommunikationsnetze (TIK) der Eidgenössischen Technischen Hochschule am Dienstag mit. Veraltete Browser bieten Angriffen durch infizierte Webseiten (sogenannte Drive-by-Downloads) «ein leichtes Ziel», wie es in der Studie «Understanding the Web Browser Threat» heisst.
So nutzten im Juni 59,1 Prozent aller Websurfer die aktuellste Hauptversion ihres Browsers. Die Benutzer des Browsers von Mozilla Firefox sind dabei deutlich umsichtiger als jene des Internet Explorers von Windows: Bei Ersteren nutzten 92,2 Prozent die aktuellste Version, beim Internet Explorer waren es dagegen nur 52,5 Prozent. Angreifer hätten es bei alten Versionen besonders leicht, Schwachstellen im Internet auszunutzen. Die Zahl veralteter Browser sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs: Hinzu kämen Schwachstellen in den unzähligen Browser-Zusatzprogrammen (Plug-Ins), durch die auch aktuelle Browserversionen gehackt werden könnten.
Ein Grund für den hohen Anteil alter Versionen ortet die Studie bei der mangelnden Transparenz: Viele Nutzer wüssten gar nicht, ob sie mit der aktuellsten Version ihres Browsers surften. Die Forscher schlagen deshalb vor, für kritische Softwarekomponenten generell, vor allem aber für Internet-Anwendungen ein deutlich sichtbares Verfalldatum einzuführen.
Dienstag
01.07.2008