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Freitag
03.12.2004

Das Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nimmt die umstrittene RS-Broschüre «Rekrutenguide» an die Kandare. Textstellen in den ersten beiden Ausgaben der Broschüre waren als sexistisch kritisiert worden. In seiner Antwort auf eine Anfrage von SP-Nationalrätin Barbara Haering schreibt der Bundesrat, das VBS werde künftig redaktionellen Einfluss auf den «Rekrutenguide» nehmen. Diese Bedingung habe das VBS den privaten Herausgebern gestellt, um im Gegenzug weiterhin die Verteilung des Magazins zu erleichtern.

Das Departement werde etwa auf redaktionellen Korrekturen bestehen, wenn die Inhalte inkorrekt, sexistisch oder nicht geschlechtsneutral seien. Diese Aufsicht übernehme eine Frau. Ferner soll der «Rekrutenguide» besser auf sein Zielpublikum ausgerichtet werden und auch die Interessen der weiblichen Angehörigen der Armee berücksichtigen. Bereits sei die dritte Ausgabe der Magazins erschienen und vom VBS redaktionell begleitet worden. Nach den Überzeugungen der Armee entspreche das Magazin einem Bedürfnis.

Haering hatte in ihrer Anfrage bemängelt, einige Ausführungen im «Rekrutenguide» seien in «höchstem Masse frauenverachtend und gleichzeitig beleidigend für die jungen Männer» gewesen. Auch innerhalb des VBS hatte es laut Bundesrat verschiedene negative Reaktionen gegeben.