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Sonntag
07.05.2006

Fast 20 Jahre nach den katholischen Massenprotesten gegen den Film «Die letzte Versuchung Christi» hat Kurienkardinal Francis Arinze die Gläubigen aufgefordert, den Film «Sakrileg» wegen Verunglimpfung der Religion anzuzeigen. «Die Figur Jesus darf nicht beleidigt werden. Die Christen dürfen nicht tatenlos dasitzen», sagte Arinze nach Angaben der römischen Tageszeitung «La Repubblica» im Dokumentarfilm «Der Da Vinci Code, eine Meisterlüge» des US-Journalisten Mario Biasetti. Die Dokumentation wird erstmals am 16. Mai in Rom gezeigt.

Der Kardinal kritisierte den Film als scharf anti-christlich, voller Verleumdungen, Angriffe und historischer sowie theologischer Irrtümer. Wenn solche Irrtümer und Lügen sich auf den Koran oder den Holocaust bezögen, würde dies zu einem weltweiten Aufstand führen. Der Kurienkardinal regte organisierte Proteste von Katholiken wie im Fall des Martin-Scorsese-Films 1988 an. «Sakrileg» basiert auf dem Roman-Bestseller von Dan Brown, der auf Englisch unter dem Titel «The Da Vinci Code» erschien und weltweit 40 Millionen Mal verkauft wurde. Im Kern geht es um die Theorie, dass Jesus Maria Magdalena geheiratet und mit ihr ein Kind gezeugt hat. Die Verfilmung läuft Mitte Mai auch in Italien an. Siehe auch: Vatikan ruft zum Boykott des Bestsellers «Sakrileg» auf