Die US-Medien-Skandallawine hat ein neues Opfer erfasst: Graydon Carter, Chefredaktor des traditionsreichen Hochglanzmagazins «Vanity Fair» (Condé Nast. Carter), der ein Jahresgehalt von 1,5 Mio. Dollar bezieht. Er soll sich 100 000 Dollar «Beraterhonorar» von den Universal Studios ausbezahlt haben lassen, wie die «New York Times» schreibt. Carter soll Universal gegen Honorar empfohlen haben, das Buch «A Beautiful Mind» in einen Hollywoodfilm umzusetzen. Vor der Verfilmung (mit Russell Crowe als geistesgestörtes Mathe-Genie), druckte «Vanity Fair» Auszüge.
Carter wird nun vorgeworfen, er könne nicht objektiv über die Filmbranche berichten, wenn er mit eben jenen Subjekten seiner Berichterstattung geschäftliche Beziehungen pflege. Laut Zeitungsberichten soll Carter nach dem Erfolg des Kinofilms Brian Glazer und Ron Howard, Produzenten von «A Beautiful Mind», über einen Mittelsmann bedeutet haben, er verdiene nicht nur eine Danksagung, sondern auch ein Honorar für die Empfehlung. Grazer erwähnte Carter in seiner Dankesrede bei der Oscar-Verleihung und überwies das eingeforderte Honorar. Howard und Grazer sind seither regelmässig auf den Seiten von «Vanity Fair» erwähnt worden.
Mittwoch
26.05.2004