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Sonntag
22.05.2005

Griechenland hat zum ersten Mal den Eurovision Song Contest gewonnen. Helena Paparizou schwang bei der 50. Jubiläumsausgabe des Wettbewerbs am Samstag in Kiew mit ihrem feurigen, orientalisch angehauchten Popsong «My Number One» klar obenaus. Die für die Schweiz angetretene estnische Gruppe Vanilla Ninja erzielte einen Achtungserfolg: Mit dem achten Rang sangen sie die Schweiz sogar direkt ins Finale der nächsten Eurovisions-Austragung in Athen. Zu Beginn der Abstimmung führten die vier estnischen Girls die Rangliste sogar an, nachdem sie von ihren Landsleuten mit 12 Punkten belohnt worden waren. Die zum Teil heftig kritisierte Strategie des Schweizer Fernsehens scheint sich damit ausbezahlt zu haben, denn auch von Lettland erhielten vier Estinnen das Punktemaximum.

Mit der Griechin Paparizou gewann die Interpretin, die bereits im Vorfeld zu den meistgenannten Sieganwärterinnen gehört hatte. Auf Platz 2 und 3 folgten die Beiträge aus Malta und Rumänien. Für Deutschland landete Gracia völlig abgeschlagen auf dem letzten Platz. In ganz Europa hatten mehr als 100 Millionen Menschen die Live-Show aus Kiew am Fernsehen verfolgt. Insgesamt beteiligen sich Kandidatinnen und Kandidaten aus 24 Ländern am Wettbewerb. Vanilla Ninja - vier junge Damen zwischen 16 und 21 Jahren - hatten sich am Donnerstagabend via Halbfinal für die Endausscheidung qualifiziert.

In den letzten Jahren hatten für die Schweiz beim Eurovision Song Contest nur Pleiten resultiert. So auch letztes Jahr, als «MusicStar» Piero Esteriore den Halbfinal mit 0 Punkten als Letzter beendete. Den letzten Sieg für die Schweiz hatte ebenfalls eine Söldnerin errungen: Die damals noch relativ unbekannte Céline Dion gewann den Wettbewerb 1988. Es war dies der zweite Schweizer Erfolg nach Lys Assia 1956 in Lugano.