Eine der grössten Zeitungsverlage in den USA hat Konkurs angemeldet. Die Mediengruppe Tribune, zu der traditionsreiche Blätter wie die «Los Angeles Times» und die «Chicago Tribune» gehören, beantragte nach eigenen Angaben vom Montag Gläubigerschutz. Ein rapider Einbruch bei den Einnahmen und die Schuldenlast des Unternehmens hätten diesen Schritt nötig gemacht, hiess es in einer Erklärung. Der Betrieb solle zunächst weitergehen, die Zeitungen der Gruppe sollen ohne Unterbrechung weiter erscheinen. Die Zeit des Gläubigerschutzes solle zu einer weitreichenden Umstrukturierung genutzt werden, hiess es weiter.
Die Tribune-Gruppe, die vor einem Jahr vom Immobilienunternehmer Sam Zell übernommen worden war, gibt insgesamt neun Zeitungen heraus. Ausserdem gehören dem Unternehmen mehr als 20 TV-Sender sowie Internetmedien. Im Oktober hatte das Unternehmen einen Quartalsverlust von 124 Millionen Dollar bekannt gegeben.
Auch die «New York Times», ein Flaggschiff der US-Zeitungsbranche, rüstet sich für mögliche Liquiditätsprobleme. Das Management gab bekannt, eine Hypothek auf ihren neuen Firmensitz in Manhattan aufgenommen zu haben. Die 225 Millionen Dollar aus dem Hypothekengeschäft sollten eine Liquiditätskrise abwenden, die durch die angespannte Lage auf den Kreditmärkten entstanden sei, teilte das Unternehmen mit. Der 52-stöckige Bau des Stararchitekten Renzo Piano war erst im vergangenen Jahr eingeweiht worden.
Montag
08.12.2008