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Sonntag
22.08.2004

In den USA droht einer beliebten Unterhaltungssparte der sanfte (Strich-)Tod: Immer mehr Zeitungen verzichten oder reduzieren aus Kostengründen ihre teils auf mehrere Seiten sich erstreckenden Comics. Laut einem Bericht der «New York Times» (NYT) vom Sonntag überlegen sich zahlreiche US-Zeitungen, ob die Comics nur noch ein Luxus seien, den man sich angesichts sinkender Anzeigenerlöse kaum noch leisten wolle. So hätten an die zehn grosse Tageszeitungen in den vergangenen Monaten die Zahl der Strips deutlich reduziert und damit vor allem den Ärger älterer Leser geweckt, schreibt die NYT weiter und argumentiert, dass Zeitungsverleger damit einen Lockvogel für jüngere Leser abschössen, wenn sie neuere Strips wie «La Cucaracha» aus den Spalten verbannten. «Ich bin überzeugt, Zeitungen müssen gerade für jüngere Leserschichten attraktiv bleiben, um sie vom Internet wegzuholen», wird Scott Adams, der Schöpfer von «Dilbert», zitiert. «Die Comic-Seite funktioniert wie ein Einstiegsportal für jüngere Leser», meint Adams.