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Montag
28.03.2005

Fünf Soldaten der US-Eliteeinheit Navy Seals haben die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) wegen der Veröffentlichung von Fotos verklagt, die die Misshandlung irakischer Gefangener zeigen. Mit der Veröffentlichung habe die Nachrichtenagentur das Leben der Soldaten gefährdet sowie das Urheberrecht und die Intimsphäre der Soldaten verletzt. Die Anfang Dezember verbreiteten Fotos zeigen unter anderem einen Seals-Soldaten, der auf einem gefesselten irakischen Gefangenen sitzt. Ein Foto zeigt einen Gefangenen mit einem Gewehrlauf am Kopf. Ein Anwalt der Nachrichtenagentur mit Hauptsitz in New York, Dave Tomlin, erklärte, die Agentur habe ein Recht zur Veröffentlichung der Fotos, denn es bestehe ein öffentliches Interesse an den Bildern. Die Verwendung der Fotos und die Art, wie sie beschafft wurden, seien «völlig gesetzmässig und einwandfrei».

Die fünf Soldaten argumentieren, da auf den Bildern ihre Gesichter zu sehen seien, könnten sie vom Feind im Irak identifiziert werden. Ein AP-Reporter habe die Fotos von einer persönlichen Internetseite heruntergeladen, welche die Frau eines der Soldaten angelegt habe. Dies habe er getan, obwohl die Frau ihm gesagt habe, dass eine Identifizierung der Soldaten deren Leben in Gefahr bringe. Die US-Navy achtet strikt darauf, die Identität und den Aufenthaltsort der 2400 Seals-Soldaten geheim zu halten. Seals steht für «Navy Sea, Air, Land».