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Freitag
05.08.2005

Der US-Medienriese Viacom, zu dem MTV, CBS und Paramount Pictures gehören, hat im zweiten Quartal 2005 einen stagnierenden Gewinn ausgewiesen. Schuld war der bescheidene Anstieg der Werbeeinnahmen von nur 6%. Der Quartalsgewinn betrug unverändert 753,8 Mio. Dollar, wie der Konzern mitteilte. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft stieg um 6% auf 762 Mio. Dollar. Der Quartalsumsatz legte um 10%auf 5,9 Mrd. Dollar zu.

Die Unterhaltungssparte (Paramount, Simon & Schuster, Musik-Verlagsgeschäft) verbuchte einen Verlust von 12,6 Mio. Dollar nach einem Plus von 57,1 Mio. Dollar im Vorjahr. Grund seien vor allem die hohen Marketingkosten für den Steven-Spielberg-Film «Krieg der Welten» gewesen. Der Umsatz der Sparte stieg dabei unter anderem durch hohe DVD-Erlöse um 24% auf 879,6 Mio. Dollar. Die Kabel-TV-Sparte mit Kanälen wie MTV steigerte den Umsatz um 14% auf knapp 2 Mrd. Dollar und den operativen Gewinn um 14% auf 711,1 Mio. Dollar. Die Fernsehdivision um CBS setzte 2,02 Mrd. Dollar um (-1%) und verdiente 439,4 Mio. Dollar (-16%).

Die angekündigte Viacom-Aufspaltung in zwei separate Unternehmen soll im ersten Quartal 2006 vollzogen werden, wie der Konzern weiter mitteilte. Bei der Aufspaltung werden Anteilseigner Aktien der beiden Nachfolgefirmen erhalten. Die neue Viacom erhält das rasch wachsende Kabelfernsehgeschäft, das Filmstudio Paramount Pictures, Paramount Home Entertainment und Famous Music. Sie wird keine Dividende zahlen, sondern sich auf den weiteren raschen Geschäftsausbau konzentrieren. Die neue CBS Corporation bekommt unter anderem die Fernsehfirmen CBS und UPN, die Viacom-Fernsehstationen, die grosse Rundfunkfirma Infinity Broadcasting, die Freiluftwerbesparte, Fernsehproduktionsfirmen, den Buchverlag Simon & Schuster und die Paramount-Freizeitparks.

Tom Freston wird neuer Viacom-Chef, und Leslie Moonves übernimmt die Führung der CBS Corporation. Sie waren bisher gemeinsame Viacom-Präsidenten unter Konzernchef Sumner Redstone. Redstone gibt die Viacom-Konzernführung nach der Aufspaltung auf, bleibt aber Verwaltungsratsvorsitzender beider Firmen und Grossaktionär mit Kontrollmehrheit. Mit der Aufspaltung soll der Wert der Aktien gesteigert werden. Siehe auch: Viacom: Aus einer Firma werden zwei und Viacom mit Gewinnsteigerung im ersten Quartal