Der US-Investor Hellman & Friedman, eine auf Investments im Medienbereich spezialisierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in San Francisco, steigt beim deutschen Axel Springer Verlag ein. Er kauft von der Deutschen Bank 19,4% der Springer-Aktien. Der Preis beträgt 350 Mio. Euro, wie Hellman & Friedman am Donnerstag mitteilte. Damit erwerben die US-Investoren gut zwei Drittel des ehemaligen Kirch-Aktienpakets, das der Ex-Medienmogul der Deutschen Bank vor seiner Pleite als Sicherheit für einen Grosskredit überschrieben hatte. Bei der Deutschen Bank verbleiben noch 10% der Springer-Aktien. Brian Powers, Chief Executive Officer von Hellman & Friedman und früher Chairman der australischen Zeitungsgruppe John Fairfax sowie CEO der ebenfalls australischen Mediengruppe Publishing and Broadcasting Ltd., wird für den derzeit vakanten Sitz im Axel-Springer-Aufsichtsrat nominiert, hiess es weiter.
Zur neuen Aktionärsstruktur sagte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner: «Hellman & Friedman ist uns als neuer Aktionär willkommen. Die Gesellschaft hat sich im internationalen Mediengeschäft profiliert und sich zuletzt bei Pro Sieben Sat.1 auch im deutschen Markt engagiert. Gemeinsam werden wir im Interesse der Axel Springer AG und aller Aktionäre den eingeschlagenen Kurs der Kreativität und Profitabilität fortsetzen.» Unterdessen kündigte die Axel Springer AG in Frankfurt am Main an, 10% ihrer eigenen Aktien von anderen Anteilseignern zurückkaufen zu wollen. Dafür sollen den Aktionären 54 Euro pro Anteilsschein angeboten werden. Dieser Wert entspricht in etwa dem derzeitigen Kurs der Springer-Aktie an der Frankfurter Börse.
Donnerstag
09.10.2003