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Dienstag
21.06.2005

Gruner + Jahr USA steht vor dem Abschluss seiner Trennung vom US-Magazingeschäft. Nachdem bereits im Mai die Familienmagazine für 350 Mio. Dollar an die Meredith Corporation verkauft wurden, steht nun auch der Verkauf der Businessmagazine «Fast Company» und «INC» kurz bevor, berichtet die «New York Times» (NYT) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Demnach ist ein Verkauf der beiden Titel für nur rund 35 Mio. Dollar an Joseph Mansueto wahrscheinlich, meldet Pressetext.Austria. Vor fünf Jahren hatte Gruner + Jahr für die Magazine über 550 Mio. Dollar auf den Tisch gelegt.

Der Bieterwettkampf um die beiden Wirtschaftstitel sei zwar noch nicht abgeschlossen, so die NYT, aber ein Verkauf an Mansueto dennoch wahrscheinlich. Von den fünf bis sechs Interessenten sind nur noch Mansueto, Gründer eines Chicagoer Finanzmarktforschers, und die Londoner Economist Group im Rennen. Allerdings will die Economist Group zumindest «Fast Company» einstellen, während Mansueto die Titel weiter herausgeben will. Das würde rund 100 Arbeitsplätze erhalten. Daher rechnet die NYT damit, dass Mansueto den Zuschlag bekommt.

Die kolportierten 35 bis 40 Mio. Dollar für die beiden Titel sind nur ein Bruchteil der Summe, die Gruner + Jahr für «Fast Company» und «INC» gezahlt hatte. Vor etwa fünf Jahren übernahm die Bertelsmann-Tochter «INC» für rund 200 Mio. Dollar und «Fast Company» für mehr als 350 Mio. Dollar. Der Preis hat sich inzwischen als deutlich überhöht herausgestellt. Der Werbemarkt für Businesstitel florierte damals, brach aber später drastisch ein. Wenn Gruner + Jahr die beiden Magazine nicht bis Monatsende verkauft, werden sie ebenfalls an Meredith gehen. - Mehr dazu: Gruner + Jahr bündelt Vertrieb ab 2006 in neuer Holding, Vier Magazine von Gruner + Jahr gehen an Meredith und Gruner + Jahr will alle US-Magazine verkaufen