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Mittwoch
07.11.2007

Mehrere US-Abgeordnete protestieren gegen Yahoo wegen der Haltung gegenüber den chinesischen Behörden. Der Internetkonzern habe geholfen, den Journalisten und Dissidenten Shi Tao zu identifizieren. Durch die Weitergabe von Informationen habe Yahoo den Weg für dessen Inhaftierung geebnet, warfen sowohl Republikaner als auch Demokraten Yahoo-Chef Jerry Yang bei einer Anhörung am Dienstag vor. «Technologisch und finanziell sind Sie Riesen, aber moralisch Pygmäen», sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Repräsentantenhauses, Tom Lantos.

Shi wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er Staatsgeheimnisse ins Ausland verraten haben soll. Lantos zufolge hatte Shi eine E-Mail chinesischer Regierungsbehörden an ausländische Menschenrechtsgruppen weitergeleitet. Darin wurden Journalisten angewiesen, nicht über einen Jahrestag des Massakers an prodemokratischen Demonstranten auf dem Platz des Himmlischen Friedens von 1989 zu berichten. Die Behörden konnten Shi ermitteln, weil Yahoos Niederlassung in China Daten an die Regierung weitergab.