Mit den Spotlight-Produkten, zweisprachigen Monatsmagazinen zum leichten Erlernen von Fremdsprachen, hat Wolfgang Stock eine Marktnische entdeckt und schlau besetzt. Der Umsatz habe seit 1990 von 3,3 auf 18,8 Mio. Euro zugenommen, während die deutsche Wirtschaft in dieser Zeit praktisch antriebslos vor sich hingedümpelt sei. Erfolgreich und strahlend stand Stock am Mittwoch vor seinen Zuhörern am Tag der Fach- und Spezialpresse in Zürich und fasste seine Kompetenz in zehn Anregungen zum Erfolg zusammen.
«Wenn Sie keinen gescheiten Preis verlangen können, dann stimmt etwas mit Ihrem Produkt nicht», sagte er gleich einleitend provokativ. «Machen Sie es teuer und überlegen Sie sich, was Sie bieten müssen, um den hohen Preis zu rechtfertigen», lautete deshalb sein erster Tipp für mehr Wachstum. «Nur wenn Sie unverwechselbar sind, können Sie auch teuer sein», lautet sein zweiter Ratschlag; damit putzte er auch gleich die vielen Me-too-Produkte weg. Unter dem Motto «Gute Eltern kriegen gute Kinder» zeigte Stock, wie Nebenprodukte das Hauptprodukt ergänzen können. Weiter lobte er «Die Intelligenz des Internets». Es gehe hier darum, nicht einfach Print ins Netz zu setzen, sondern die Vorteile von Online zu nutzen und die Inhalte entsprechend weiterzuentwickeln.
Unter dem Thema «Lassen Sie andere für sich arbeiten», zeigte Wolfgang Stock auf, wie beispielsweise auch auf Amazon ein Abo eines Spotlight-Produkts erworben werden kann. In «Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft» erklärte er dann, dass Abonnenten in Lehrberufen kostenlos einen didaktischen Lehrerservice mit Tipps und Ideen für den Einsatz der Sprachmagazine im Unterricht erhalten. «Setzen Sie Kündiger auf halbe Ration», ist sein siebter Tipp. Mit einem Fragebogen zu den Kündigungsgründen habe er sechs von zwölf abgesprungenen Abonnenten zurückgewinnen können.
Mit das «DACH ist der Markt» betonte Stock, dass Deutschland zusammen mit Österreich und der Schweiz mit fast 100 Millionen Menschen den grössten Markt Europas bilde. Unter dem Motto «Lizenzen - der beste Weg ins Ausland» zeigte er auf, wie Spotlight dank Lizenzen im Ausland tätig geworden war. Lizenzen hätten den Vorteil, dass der lokale Partner den lokalen Markt am besten kenne und dass eigeninvestiertes Geld für die grösste Motivation sorge. Mit seinem letzten Tipp, «Vereinigt Euch», rief er zur gemeinsamen Werbung mit anderen auf.
Zwar sagte Stock am Ende seines stark beachteten Referats nicht wie einst Charles Clerc «...und zum Schluss noch dies», aber es hätte gut gepasst: Mit dem Beispiel der im «Playboy» hüllenlos gezeigten schönsten Media-Markt-Verkäuferinnen als gemeinsame Promotion des Hefts und der Ladenkette illustrierte er seinen elften, den «Bonus-Tipp». Stock wörtlich: «Wir müssen schlau sein, Überraschungen bieten - und Qualität.»
Mittwoch
16.11.2005