Unter dem Titel «Abzocke von Sportjournalisten» steht in der Klatschspalte des Zürcher Pressevereins eine Meldung, wonach die elektronischen Medien eine Kostenpauschale bezahlen müssen, um über die Trainings der brasilianischen Fussballmannschaft in Weggis berichten zu dürfen. Anfänglich seien unter dem Titel «Lizenzkosten» 200 Franken pro Tag oder 1700 Franken für das gesamte Trainingscamp eingefordert worden, die dann «nach erneuter Prüfung der Sachlage durch die Lizenzvergeber» auf «300 Franken für das gesamte Trainingscamp in Weggis, sowie je 100 Franken pro Presseplatz bei den Brasilien-Matches in Basel und Genf» reduziert worden seien. Diese Beträge seien zwar «deutlich tiefer als die ursprünglich geforderten, aber immer noch sehr ungewöhnlich», kommentierte der ZPV.
«Die Beträge stimmen», bestätigte am Freitag Heinz Mazenauer von der EQ GmbH die Zahlen gegenüber dem Klein Report. Es sei auch richtig, dass dies «nicht superüblich» sei, der ganze Anlass sprenge aber ebenfalls die Grenzen des Üblichen, unterstrich er weiter. Der Veranstalter Attaro AG/Kentaro-Group habe für die Berichterstatter der elektronischen Medien ein Pressezentrum erstellt mit Arbeitsplätzen, Breitbandanschlüssen und Parkplätzen. Das habe «riesige Unkosten» verursacht, weshalb er von einer «Kostenbeteiligung» und von einem «moderaten Betrag» sprach. Nur eine einzige Radiostation habe gegen diese Forderung vehement protestiert, einige andere hätten nichts mehr von sich hören lassen, und der grosse Rest sei mit der Forderung «von Anfang an einverstanden» gewesen.
Freitag
26.05.2006